Eine Suche nach „Ungarn“ in der Datenbank gibt ein einziges Foto. Sein ursprünglicher Titel ist nicht erhalten, aber auf Anraten des Elektroingenieurs Paul Cooper, und des ausländischen militärischen Experten Martin Chadzynski versahen es die Bibliothekare mit dem Titel „In Budapest, Ungarn gefertigter Generator in der Maschinenhalle eines Wasserkraftwerks in Iolotan, auf dem Fluss Murghab (zwischen 1905 und 1915)“.
Dieses Foto im Katalog der Library of Congress ist das Ergebnis der automatischen Rekonstruktion aus von Blaise Agüeras y Arcas. Die andere Version ist die handgefertigte Rekonstruktion von Walter Frankhausen aus 2001.
Das Wasserkraftwerk Hindukush von Iolotan wurde 1909 auf dem Fluss Murghab in Transkaspien (Закаспийская область), das heisst, im Südosten der modernen Turkmenistan gebaut. 1887 hat Zar Alexander III von den turkmenischen Stämmen hier, in der Nähe der antiken Stadt von Merv (heute ein Weltkulturerbe) ein riesiges Wüstenland gekauft, um dort dan modernen Nachfolger der legendären fruchtbaren Oase Merv zu schaffen. Durch der Einsiedlulng von hohol – ukrainischen – Siedlers in die Zarengüter hat man eine riesige moderne Modellwirtschaft, eine Art von Technopolis gegründet, mit extensiver Bewässerung, florierende Baumwollverarbeitung, und anderen Industrien. Das Kraftwerk Hindukush, das mit ihrer Produktion von 1350 kW das Wasserkraftwerk mit der höchsten Leistung des zaristischen Russlands war, wurde gebaut, um die Gegend mit Strom zu versorgen. (Zum Vergleich: im Jahr 1917 betrug die Gesamtleistung der vielen Tausenden von Wasserkraftwerken in Russland 19 MW.)
Das Kraftwerk Hindukush auf einer Postkarte vom 24. Januar 1911. Aus der Serie „Ansichten Turkestans“
Prokudin-Gorski besuchte die Region zweimal, zuerst in 1906-1907, dann 1911. Aus Bezirk Merv haben wir 68 seine Fotos: neben den Ruinen der antiken Stadt Merv und den ethnographischen Bildern turkmenischer Hirten finden wir vor allem Bilder der Baumwollfelder und Baumwollfabriken, sowie des Wasserkraftwerks. Dieses letzteres, das er offensichtlich nur auf der Expedition von 1911 fotografieren könnte, wird von sechs Fotos in der Library of Congress vertreten. Da das Registrierungalbum, das nach der Expedition zusammengesetzt wurde, ist nicht überliefert, enthielt der Katalog keine Information über die Lage der meisten Fotos. Sie wurden vom internationalen Projekt „The Legacy of Prokudin-Gorsky“ identifiziert.
Damals war in Ungarn nur die Ganz Werke in der Lage, einen so leistungfähigen Generator herzustellen. Das Unternehmen wurde 1845 vom schweizerischen Abraham Ganz als Eisengießerei und Maschinenfabrik gegründet, dessen ursprüngliches Gebäude in Buda seit 1964 als ein Museum funkzioniert. 1869 hat sein Nachfolger András Mechwart das Unternehmen mit einer Elektroabteilung erweitert, und machte es zu einer weltberühmten Firma, und einer der größten Unternehmensgruppe der österreich-ungarischen Monarchie. Die Ganz und Co. Danubius Elektrische, Maschinen-, Wagen- und Schiff-Fabrik GmbH lieferte Maschinen in der ganzen Europa und Asien. In Odessa habe ich selbst die von ihnen hergestellten alten Schiffskrane gesehen. Nach dem Krieg wurde es verstaatlicht, und 1959 mit dem benachbarten Lokomotiven- und Wagenfabrik unter dem Namen Ganz-MÁVAG. In meiner Kindheit war dieser bezirkgroße Gebäudeblock in Kőbánya, am Industriestadtrand von Budapest eine Stadt in der Stadt, die einem erheblichen Anzahl der einheimischen Arbeiter Arbeitsplätze gab. Wir haben bereits den Gesang über Lenin von ihrem Chor und Orchester zitiert. Dann mit der politischen Wende von 1989 wurde das Unternehmen stillgelegt und im Namen der sogenannte Privatisation verschleudert, an der ich als Dolmetscher für italienische Investoren auch teilnahm. Seitdem funkzioniert der Gebäudeblock als der größte chinesische Markt Europas. Sein wertvollster Teil ist das kleine chinesische Lokal, das ich nach so vielen Jahren immer noch für eines der besten chinesen Restauranten in Budapest halte.
Das Wasserkraftwerk Hindukush von Joloten wurde jedoch nicht durch der politischen Wende erschüttert. Es arbeitet kontinuierlich seit mehr als einem Jahrhundert mit der Originalausstattung, über die tinmekun im Jahr 2011, genau ein Jahrhundert nach den Fotos Prokudin-Gorskis auf yandex.ru eine Fotoserie veröffentlichte. Es ist klar, dass im Maschinenhalle nichts geändert wurde. Die gleichen Bodenfliesen, die gleiche Aufteilung der Fenster, die gleichen Maschinen, das gleiche grelle Licht auf dem Boden. Und auch der Messingtafel hat die gleiche Aufschrift, wie vor hundert Jahren.
Übrigens war der Import der modernsten westlichen Ausrüstung keine seltene Sache im zaristischen Russland. Auf einem anderen Foto von Prokudin-Gorski sehen wir eine Sägemaschine in der Tischlerei der Eisenhütte von Zlatoust, die nach seinem Messingtafel in Berlin-Reinickendorf hergestellt wurde, nur einige S-Bahn-Haltestellen von wo ich jetzt dies schreibe. Die Fabrik von Reinickendorf existiert noch. Ich bin neugierig, ob auch die von Zlatoust vorhanden ist, mit der Maschine innen.
Über das andere Foto Prokudin-Gorskis mit ungarischer Beziehungen werden wir in einem nächsten Post schreiben.
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