



Um die Ecke finde ich einen schattigen Park, und es wird sofort leiser, als ob der Schirm der Baumkronen die Außengeräusche gedämpfte. Ein paar Schritte nach dem Eingang finde ich eine Steinstruktur in der Mitte eines ruhigen Wäldchens, die aus einem einzigen grauen Felsblock gemeißelt wurde. Ein von vier schmucklosen Pfeilern getragener Steindach steht über einem Steinstier, der frisch mit Blumen bekränzt worden ist. Er sieht ein bisschen bescheiden und klein unter dem massiven Stein, der ihn umgibt. Jenseits dieser Struktur steht ein Tempel von Shiva, gleichfalls aus dem Felsen geschnitzt, eine dunkle Kammer, die nur mit Öllampen (und ein paar dämmerigen Glühbirnen) beleuchtet, und mit stechendem Weihrauch durchgedringt ist. Es ist ein aktiver Tempel, mit einem stetigen Strom von einkommenden und ausgehenden Leute.

Hier treffe ich einen bärtigen Europäer, der mich als nicht Eingeborenen erkannt, und ein Gespräch beginnt. Sein Englisch ist grammatikalisch perfekt, aber er spricht mit einem starken Akzent. Er ist ein Rumäne aus Maramuresch, der jetzt in Kanada lebt. Er erteilt mir Informationen über den Platz. Zusamen ziehen wir die Glocke an („lauter“, sagt er, „damit die Götter dich hören können!“). Wir gehen dreimal um die Struktur. „Jetzt sag dein Gebet,“ befiehlt er, und aus Höflichkeit neige ich mein Haupt.

Im Hof bin ich von einer jungen Indierin begrüßt, die in sehr gutem Englisch spricht. „Ich studiere Robotik in der lokalen Ingenieurschule“, erzählt sie mir. Dann fragt sie: „Wie viel kostet das Leben in Kalifornien?“ Ich sage, dass ich es nicht wirklich weiß, aber es kostet wohl viel.

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