














Die Säule erscheint zum ersten Mal, als wir die Brücke der Katskhura erreichen. Unterhalb, entlang des Flusses sehen wir die Reste einer ehemaligen Trafo, um der Schafen beweiden. Nach ein paar Kurven eine schwierige Piste führt in die Richtung des Klosters. Ein geräumiges Feld öffnet zwischen den Klippen, mit einer herrlicher Aussicht auf die Säule und die Umgebung, bereits am Höhepunkt der goldenen Stunde.



Wir kommen zum Kloster kurz vom Feierabend, die letzten russischen Besucher fotografieren sich gegenseitig vor der Säule. Wir sind die Einzigen, die noch auf dem Hof verweilen. Ein bißchen weiter, vor dem Wohnbereich sitzt eine kleine Gruppe von jungen Mönche in Kreis, zusammen mit Vater Maxim. In der Mitte spielt ein zehnjähriger Junge, Rezo, auf Panduri, die georgische dreisaitige Laute, während der ältere Priest neben ihm singt dazu. Man bietet uns ein Stuhl und ein Glas Wein an. Es ist der Geburtstag des Dorfpriesters, und er ist aufgekommen, um den zusammen mit den Mönchen zu feiern. Er hat auch fünf Katecheten mitgebracht, junge Menschen mit schönen, reinen Gesichtern und Augen. Der jüngste, der bereits erwähnte Rezo spielt ganz gut auf dem Panduri, georgische Volkslieder, alte Chansons, zeitgenössische Popmusik. Jemand hebt sein Glas, sagt einen Toast, dann der Priest antwortet darauf. Obwohl nicht klar ist, was er sagt, von den funkelnden Augen und dem Lachen verstehen wir, dass sie in geistreicher Sclagfertigkeit tätig sind. Die Antwort wird durch ein Lied gefolgt, während die Gläser wieder aufgefüllt werden.

Toast und Lied. Aufzeichnung von Lloyd Dunn


Im Licht der untergehenden Sonne formt der Wind fantastische Wolkenzeichnungen über der Säule. Vater Maxim berührt sanft den Arm von Lloyd, und zeigt nach oben in den Himmel, als ob ihn zu bitten, seine Schönheit zu bewundern.
Toast und Lied. Aufzeichnung von Lloyd Dunn
Die Sonne ist schon hinter den Bergen gesetzt, wenn die Feier endet. Wir sagen Danke für die Gastfreundschaft, und nach dem Brauch der georgischen Männer umarmen uns und küssen uns gegenseitig auf die Wange. Die Mönche begleiten uns zum Tor. Wir sehen ihre vor dem Kloster stehenden magere, schwarze Figuren bis sie an der nächsten Kurve aus unserer Sicht verschwinden.


Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen