Baku-Lahidsch Vollbild
Im Post von Gestern haben wir die tatische Dörfer in Aserbaidschan erwähnt, über deren iranischen Dialekten der junge Gruenberg-Cvetinovic seine Doktorarbeit schrieb. Jetzt präsentieren wir die größte, Lahidsch, auch in Bildern. Die Fotos wurden von Aleksandr Cheban auf seiner Tour im Jahr 2011 in Aserbaidschan übernommen.
Der Südkaukasus wurde zum Teil des persischen Reiches im 6. Jahrhundert v. Chr., und persisch-sprechende ethnische Gruppen begannen in die Bergen aufzuwandern. Der Prozess beschleunigte sich unter den Sassaniden (3. bis 7. Jh. n. Chr.), wenn persische Garnisonen und Dörfern wurden angesiedelt in der nördlichen Grenzregion.
Seit dem 11. Jahrhundert türkische Stämme, die Vorfahren der modernen Aserbaidschaner, begannen zu besiedeln die Region, aber die iranische ethnische Gruppen haben bis zum heutigen Tag in den isolierten Tälern der Berge überlebt. Die Türken nannten sie Taten, sesshafte Bauern, aber sie haben keinen einheitlichen Namen für sich selbst. Einige Dörfer nennen sich Parsi, Perser, andere Daghli, Bergbewohner, während die Bewohner Lahidsch einfach Lohijan, diejenige von Lahidsch, da in der weiten Region gibt es keine andere Siedlung, mit der sie eine gemeinsame Identität haben könnten. Ein andere Hindernis einer gemeinsamen tatischen Identität ist, dass einige von ihnen schiitische, andere sunnitische Muslimen sind, noch andere armenische Christen, und obendrein auch die Bergjuden in Tatisch sprechen.
Lahidsch ist eine der ältesten bewohnten Siedlungen im modernen Aserbaidschan, mit mehreren hundert Jahre alten, erdbebenresistententen Steinhäusern, und einer tausend Jahre alten Kanalisation, eine der ältesten der Welt.
Lahidsch war seit dem Mittelalter eines der wichtigsten Zentren der aserbaidschanischen Handwerks. Das Dorf ist nach Gewerbe in drei Teile unterteilt, und jeder hat seinen eigenen Hauptplatz, Moschee, Hamam und Friedhof. Neben den Lederer und Teppichweber, das wichtigste Gewerbe war das der Kupferschmiede, noch heute verfolgt von vielen Meistern mit den traditionellen Techniken. Irgendwann lieferten sie für die gesamte region, bis zu Georgien und Süd-Russland im Norden, und nach Persien im Süden. Nach unkontrollierbaren Legenden sie bereiteten die Mütze des Monomach, die älteste Krone der russischen Zaren. Jetzt warten sie in den Geschäften am Erdgeschoss für die resolute Turisten, die auf den beschwerlichen Straßen so weit fahren.
Ein fünfzehn Minuten langer Film des weißrussischen TV (in russischer Sprache) über das Dorf, in dem die obigen Bilder unerwartet zum Leben erwecken
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