Zukunft nachgeladen


Anlässlich des Neujahres habe ich die Zukunft aktualisiert, auf der Karte die paar Postkarten eingefügt, die im Laufe des Jahres gefunden wurden, und die glaubwürdig darstellen, wie die Städte von Ungarn aussehen sollten, wenn die Vergangenheit auf dem richtigen Wege fortgeschritten hätte. Und ich habe wieder nachgegrübelt, wie unveränderlich unsere Urgroßväter die Zukunft vorstellten, wie fest sie dachten, das die für überstürzend gefühlte technische Entwicklung keinen Einfluss auf ihre Lebensweise, Kleidung oder Städtebau haben würde. In der Tat erfanden sie die Steampunk.


Nur auf einer einzigen Postkarte glänzt etwas völlig Neues auf, etwas, das auf einen grundlegenden Wandel der Dinge deutet. Nicht in einer ungarischen Stadt, aber in der heutigen Hamburg, wie es vor hundert Jahren vorgesehen wurde, in der Sitz der exotische Tieren und Menschen in Europa herumzeigenden Firma Hagenbeck. Auf dem eleganten Jungfernstieg sehen wir die vertrauten Szenen unserer Zeit, den Himmel-Eisenbahn, die Linienflugschiffe, die zu einer unausdenklichen Geschwindigkeit jagenden, und deshalb Unfall auf Unfall aufhäufelnden Fahrräder und Automobile. Doch unter diesen Zubehörden, die vor hundert Jahren ein Gemeinplatz waren, plötzlich scheint das Undankbare auf, das Unmögliche, was ebenso absurd ist, wie der das Kind bringende Stsork in der oberen Ecke – und der einzige unter allen, der schließlich Realität wurde. Ein Schwarze. Ein Schwarze in Europa. Auf der Promenade, in Frack und Zylinder. Und frei.



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