Das album amicorum, Album der Freunde, oder memoriae causa, Sammlung zur Zwecke des guten Gedächtnisses, war ein unausbleibliches Element im spärlichen Gepäck der in Europen von Universität zu Universität wandernden Studenten vom sech- bis zum neunzehnten Jahrhundert. Vor der Abfahrt ihre Familienmitglieder und Freunde, und in den verschiedenen Städten ihre Professoren, Kommilitonen oder vornehme Gönner haben einige warmen Worte oder gelehrten Aphorismen in es geschrieben. Die mehrere tausend bestehenden Alben bieten eine gute Gelegenheit für die Rekonstruktion der Netzwerk der frühneuzeitlichen Intelligenz und der üblichen Wege ihrer Studien an.
Die alba amicorum aus Ungarn oder mit ungarischem Inhalt werden in einer öffentlich durchsuchbaren Datenbank von der Forschungsgruppe Inscriptiones Alborum Amicorum unter der Führung von Miklós Latzkovits an der Universität Szeged digitalisiert. Auch wir arbeiten mit der Gruppe zusammen, vor allem, wenn es über eine ungewöhnliche Sprache oder ein schwierig lesbarer Eintrag handelt. Dies ist nun der Fall.
Das zwischen 1681 und 1685 zusammengestellte Album von Paul Schirmer aus Kronstadt/Brassó/Brașov ist in der Universitätsbibliothek von Klausenburg/Kolozsvár/Cluj erhalten. Der folgende zweiseitige Eintrag wurde von Jeremias Jeckell, ebenfalls aus Kronstadt, am 7. März 1683 in Leipzig geschrieben. Die erste Seite zeigt ein schönes Emblem. Die mit einer Kette verknüpften Herzen der beiden Freunde werden von einer Krone umarmt, ähnlich dem Wappen ihrer Heimstadt Kronstadt. Daneben sieht eine Sonnenblume für immer auf die Sonne. Nach den Konventionen der Zeit ist es das Symbol der wahren Gläubigen, der immer auf Gott anblickt, wie es auch durch die folgenden deutsche Gedichte und lateinische Bibelverse bestätigt wird:
Allerdings gibt es noch etwas im Eintrag, damit wir nicht auskommen. Zwei kurze Texte auf den beiden Seiten des Emblems, die in keiner bekannten Sprache auslesen werden können. Wir vermuten, dass es über eine Art Geheimschrift handelt. Also noch einmal wenden wir uns an unsere erfahrenen Leser. Sind Sie in der Lage, zu sagen, in welcher Schrift und Sprache diese kurzen Zeilen geschrieben wurden, und was sie bedeuten?
Die Orte der Einträge in Ferenc Pápai Párizs album amicorum (1711-1726), das von uns im Internet veröffentlicht wurde
Die alba amicorum aus Ungarn oder mit ungarischem Inhalt werden in einer öffentlich durchsuchbaren Datenbank von der Forschungsgruppe Inscriptiones Alborum Amicorum unter der Führung von Miklós Latzkovits an der Universität Szeged digitalisiert. Auch wir arbeiten mit der Gruppe zusammen, vor allem, wenn es über eine ungewöhnliche Sprache oder ein schwierig lesbarer Eintrag handelt. Dies ist nun der Fall.
Das zwischen 1681 und 1685 zusammengestellte Album von Paul Schirmer aus Kronstadt/Brassó/Brașov ist in der Universitätsbibliothek von Klausenburg/Kolozsvár/Cluj erhalten. Der folgende zweiseitige Eintrag wurde von Jeremias Jeckell, ebenfalls aus Kronstadt, am 7. März 1683 in Leipzig geschrieben. Die erste Seite zeigt ein schönes Emblem. Die mit einer Kette verknüpften Herzen der beiden Freunde werden von einer Krone umarmt, ähnlich dem Wappen ihrer Heimstadt Kronstadt. Daneben sieht eine Sonnenblume für immer auf die Sonne. Nach den Konventionen der Zeit ist es das Symbol der wahren Gläubigen, der immer auf Gott anblickt, wie es auch durch die folgenden deutsche Gedichte und lateinische Bibelverse bestätigt wird:
Wahre Freundschaft, Treu und Glauben
Soll nichts denn der Todt uns rauben.
Ich hab auch noch was bey mir, gleich wie Ihr, zu seinen Ruhme,
Ich für mich verehr ihm hier eine schöne Sonnenblume,
Gleich wie diese Blume sich im/m/er nach der Sonnen neigt,
Neigt er sich stets nach dem, der die Blum und Menschen zeigt.
Meine Seele wündscht dabey,
Dass er stets Gottsfürchtig sey!
Auss reinem teutschen Sinn,
Als ich der deine bin,
Schrieb ich dir dieses hin.
Timor Domini est initium sapientiae (Die Furcht des Herren ist der Weisheit Anfang, Psalm 111,10.)
Soll nichts denn der Todt uns rauben.
Ich hab auch noch was bey mir, gleich wie Ihr, zu seinen Ruhme,
Ich für mich verehr ihm hier eine schöne Sonnenblume,
Gleich wie diese Blume sich im/m/er nach der Sonnen neigt,
Neigt er sich stets nach dem, der die Blum und Menschen zeigt.
Meine Seele wündscht dabey,
Dass er stets Gottsfürchtig sey!
Auss reinem teutschen Sinn,
Als ich der deine bin,
Schrieb ich dir dieses hin.
Timor Domini est initium sapientiae (Die Furcht des Herren ist der Weisheit Anfang, Psalm 111,10.)
Allerdings gibt es noch etwas im Eintrag, damit wir nicht auskommen. Zwei kurze Texte auf den beiden Seiten des Emblems, die in keiner bekannten Sprache auslesen werden können. Wir vermuten, dass es über eine Art Geheimschrift handelt. Also noch einmal wenden wir uns an unsere erfahrenen Leser. Sind Sie in der Lage, zu sagen, in welcher Schrift und Sprache diese kurzen Zeilen geschrieben wurden, und was sie bedeuten?
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